Die ersten Haaranlagen sind schon beim Schaffötus im Alter von zwei Monaten erkennbar. Unter dem Begriff Haarfollikel versteht man eine schlauchförmige Einstülpung von Ober- und Lederhaut aus der das Wollhaar wächst. Mit der Entstehung der Follikel (Poren) bilden sich gleichzeitig die dazugehörigen Talg- und Schweißdrüsen sowie die Haarbalgmuskeln. Man unterscheidet die Follikel in zwei Typen.
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Wollfollikel im Horizontalschnitt |
gut erkennbar beim Merinoschaf oben |
Während die Gesamtzahl der Primärfollikelbesatz pro cm² zwar ab nimmt bleibt sie auf die Fläche des ganzen Tierkörpers bezogen relativ konstant. Der Sekundärbesatz hingegen bleibt auf den cm² gesehen beständig. Jedoch nimmt ihre Gesamtzahl bedingt durch die Hautausdehnung beständig zu. Und natürlich hat die Haltung, vorallem aber die Ernährung der Tiere besonderen Einfluß auf die Reifung der Sekundärfollikelanlagen und somit auch auf das spätere Wollvlies. Wie auch aus den Abbildungen hervor geht schließt sich eine kleine Anzahl von Primärfollikeln mit einer unterschiedlichen Anzahl von Sekundärfollikeln zu einer Gruppe zusammen. Diese Gruppen sind untereinander durch Hautbindegewebe (Hautbrücken bzw. Hautnähte) getrennt, in dem sich kaum oder nur vereinzelt Follikel befinden. Die Gruppen selbst sind horizontal angeordnet und liegen mehr oder weniger dicht beieinander. Durch diese Anordnung sowie die Größe der Follikelgruppen ergeben sich die Grundlagen der rassetypischen Ausbildung der Vliesstruktur. |